Am Himmelfahrtswochenende kam es zu einer Pop Up Aktion in Ahrensburg, an der VertreterInnen verschiedener Konfessionen und Religionen mitwirkten. Am Vormittag des 20. Mai wurden in der Klaus-Groth-Straße kleine Tütchen mit Blumensamen verteilt als Zeichen für Schönheit in der Vielfalt. „Wir wollen Hoffnung in den Himmel wachsen lassen“ sagt Matti Schindehütte, Evangelischer Pastor aus Großhansdorf. „Die Botschaft: Wir kennen uns, wir schätzen uns und wir säen zusammen Hoffnung.“
Hoffnung in den Himmel wachsen lassen
Menschen eilen vorbei, die unterwegs zum Markt sind, oder sie hasten aus dem CCA. „Es bewegt, wie sich Menschen im Gespräch öffnen,“ sagt Christoph Scieszka von der Gemeinde St. Marien, Pfarrei St. Ansverus. „Da wird auch von Verlust gesprochen und Trauer kommt neben Hoffnung zu Wort“.
„Tolle Aktion, die ihr da macht“ sagt eine Frau im Gespräch mit Pastorin Anna Cornelius. „Gerade jetzt sind so viele Konflikte in der Welt, da ist es das Wichtigste, das man miteinander spricht.“
Hoffnung in den Himmel wachsen lassen
Die Welt ist unruhiger geworden. Nach einer langen Phase relativen Friedens treten vielerorts massive Konflikte auf, auch religiös motivierte. Unterschiedliche Glaubensbekenntnisse können Menschen trennen, aber auch verbinden, sofern es Raum für Begegnung und gemeinsame Aktivitäten gibt. Diesen wollen die Beteiligten schaffen.
„Ich habe selbst erlebt, wie viele Vorurteile es gibt zwischen den Religionen“, sagt eine Passantin, dessen Schwiegersohn Muslim ist „durch ihn habe ich überhaupt den Islam besser kennen gelernt. Und es gibt so viele Parallelen zum Christentum. Es ist wichtig, dass man sich gegenseitig zuhört und miteinander spricht.“
Die Idee der Pop Up Aktion kommt aus der Bewegung der Pop Up Church, Kirche an verschiedenen Orten zu verschiedenen Zeiten auftauchen lassen. Und zwar dort, wo wir auch sonst sind – mitten im Leben! Ziel ist es, auf unkonventionellem Wege mit Menschen ins Gespräch kommen. Die Aktion in Ahrensburg war die erste interreligiöse Pop Up Aktion dieser Art.
Schönheit der Schöpfung
„Es ist wichtig, dass wir zusammenstehen. Wir haben doch alle denselben Schöpfer“ sagte ein Mann und zeigt dabei nach oben. „Manchmal denke ich, es ist so schwer, etwas zu bewegen“, sagt eine andere, „aber vielleicht sind es gerade die kleinen Schritte, auf die es ankommt. So etwas, was ihr hier heute macht.“
Manche Menschen winken auch ab und gehen an vorüber, „Ich habe gar keinen Garten“, heißt es – oder andersherum: „Ich habe schon so viele Blumen im Leben gepflanzt, wissen Sie, da gibt es schon genug Grund zur Freude.“
Wer keine Blumensamen wollte, konnte sich auch über ein kleines Büchlein zum „Garten der Einheit“ freuen. „Eine Frau kam extra noch einmal auf mich zu und hat sich bedankt“, so Aruna Pego-Stanieder von den Bahá'í.
Am Ende wurde die Aktion von allen Beteiligten positiv gewertet. „Es ist gut, dass wir hier waren“ sagt auch Ecevit Demir, von der Ahrensburger Moscheegemeinde.
Mut zum Miteinander
Die in Ahrensburg und Großhansdorf vertretenen Religionen und Konfessionen stehen für Vielfalt und seit geraumer Zeit in einem guten Dialog miteinander. Die Gespräche werden begleitet von der Koordinierungsstelle für Integration und Teilhabe im Kreis Stormarn. Dazu gehören (in alphabetischer Reihenfolge), die Auferstehungskirche, Ev.-Luth. Kirchengemeinde Großhansdorf-Schmalenbeck, die Bahá'í-Gemeinde, die Christuskirche, Ev.-Freikirchliche Gemeinde Großhansdorf, die Ev.-luth. Kirchengemeinde Ahrensburg, die Jüdische Gemeinde Ahrensburg, die Gemeinde St. Marien, Pfarrei St. Ansverus, und die Ulu Camii Moschee. Die Begegnungen machen Mut für mehr Miteinander.